Was ist ein Bannwald

"Wald der auf Grund seiner Lage und flächenmäßigen Ausdehnung vor allem inVerdichtungsräumen und waldarmen Bereichen unersetzlich ist und deshalb in seiner Flächensubstanz erhalten werden muß und welchem eine außergewöhnliche Bedeutung für das Klima, den Wasserhaushalt oder für die Luftreinigung zukommt."

Dieser Bandwurmsatz findet sich im Bayerischen Waldgesetz (BayWaldG) Abschnitt II Art. 11 vom 22. Juli 2005. Selbst Rodung mit Genehmigung darf dort nur erfolgen, wenn direkt angrenzend Ersatzaufforstung gewährleistet ist, die hinsichtlich der Ausdehnung und Funktionen dem zu rodenden Wald annähernd gleichwertig ist, oder gleichwertig werden kann. Auf Grund der Lage, eingezwängt zwischen Hafen, Kanal und Wohnbebauung, ist dies bei den in Frage kommenden 30 ha nicht möglich. Die gesamte Fläche von ca 120 ha wurde als Ausgleichsfläche der Abholzungen der Maiacher Soos und Sulz für den Hafenbau ausgewiesen.

Die CSU versucht von Anfang an, dieses aufzuweichen und den Wald als Gewerbefläche auszuweisen. Am 28.06.1994 hat der Stadtrat beschlossen die gesamte Waldfläche südlich der Wiener Straße als Bannwald auszuweisen.

In der Stadtratssitzung am 09.04.1997 hat der Stadtrat u.a. gegen den damals noch entschiedenen Widerstand der SPD Fraktion mit 37 : 34 Stimmen beschlossen, daß 30 ha von diesen 120 nicht in die Bannwaldausweisung einbezogen werden.

Von der damaligen klaren Linie ist die SPD in der Folgezeit leider abgewichen. In deren JHV vom 20.03.2010 haben sich die Delegierten mehrheitlich der CSU Position von 1997 angeschlossen. Die Gebetsmühlenartigen Bedeuerungen von SPD Mandatsträgern u.a. von Ulrich Maly, dass die Fläche nur an einen Großinvestor mit mindestens 3000 Arbeitsplätzen vergeben wird, haben allenfalls deklamatorischen Charakter und sind bei der Umfaller- bzw Ausitzmentalität (Nordanbindung) der Nürnberger SPD Gewaltigen wenig glaubhaft. Als Folge des JHV Beschlusses hat sich auf meine Initiative unter der Federführung der örtlichen Ortsgruppe des Bundes Naturschutzes ein Aktionsbündnis gebildet. Diese steht Gewehr bei Fuß und trifft sich etwa zweimal jährlich im Kulturladen Süd, der nächste Termin ist der 07.03.13 um 19:45.

Dieter Mederer