Juraleitung: SPD kritisiert TenneT

  • von  Gabriela Heinrich
    29.04.2021
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Eine Stromtrasse im Garten? Das will wohl niemand. Der geplante Neubau der Juraleitung löst aber bei vielen Menschen genau diese Ängste aus, weil in der vom Übertragungsnetzbetreiber  TenneT vorgestellten Trassenvariante Mindestabstände teils deutlich unterschritten werden. Jüngst fand eine interne SPD-Online Konferenz statt, zu der auch Landtagsabgeordnete, Bürgermeister, Stadt- und Gemeinderäte und Ortsvereinsvorsitzende der Juraleitung-nahen Gemeinden eingeladen waren. Die mittelfränkischen SPD-Bundestagsabgeordneten Martina Stamm-Fibich (Erlangen), Gabriela Heinrich (Nürnberg), und Carsten Träger (Fürth) fordern deutlich mehr Transparenz von TenneT zugunsten der betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner. „Wir brauchen wirklich transparentes Handeln und Kommunikation von TenneT, warum sie welche Varianten in Betracht ziehen und warum andere nicht. Daran mangelt es aus unserer Sicht und aus Sicht der Anwohnerinnen und Anwohner“, erklärt Martina Stamm-Fibich, die auch die Landkreise Nürnberger Land und Roth betreut. Die Abgeordneten sind sich einig, dass sich dies dringend ändern muss. Ansonsten müsse geprüft werden, ob der Auftrag des Netzausbaus an TenneT entzogen werden könne.

 

In der Diskussion wurde auch deutliche Kritik an der politischen Konkurrenz geäußert. Insbesondere der CSU wird vorgeworfen, in Bayern die dezentrale erneuerbare Energie bei der Windkraft ausgebremst und damit den Bedarf für kommende Stromlieferungen befeuert zu haben. „Diese Fehlentscheidungen müssen die Anwohnerinnen und Anwohner jetzt ausbaden“, so Carsten Träger. Bei den Grünen dagegen stünden Worte und Taten in keinem Verhältnis zueinander. „Man kann nicht für die Energiewende und den Klimaschutz, aber gegen jedes einzelne dezentrale Windrad sein, wenn es konkret wird. Da müssen sich die Grünen mal ehrlich machen“, kritisiert Gabriela Heinrich.