Blankes Entsetzen bei der SPD

TenneT präsentiert favorisierten Vorschlag für neue Stromtrasse

  • von  Redaktion
    17.03.2021
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Harald Dix und Thorsten Brehm (v.l.n.r.)

In der Region wird seit vielen Monaten der Ersatzneubau der Juraleitung P53 diskutiert. Nach den jetzt bekannt gewordenen Präferenzen der Firma Tennet soll diese auf der Bestandstrasse errichtet werden, die auch durch den Nürnberger Süden und Stadtteil Katzwang geht.

„Eine solche Monstertrasse mitten durch Katzwang ist für uns völlig indiskutabel“, meint Nürnbergs SPD-Partei- und Fraktionsvorsitzender Thorsten Brehm. „Dieser Vorschlag löst bei uns blankes Entsetzen aus.“

SPD-Stadtrat Harald Dix weiß, dass eine größere Stromleitung auch mit größeren Belastungen für die Anwohnerinnen und Anwohner einhergeht. „Im Landesentwicklungsprogramm sind für solche Vorhaben Mindestabstände zur Wohnbebauung hinterlegt. Leider hat es die Staatsregierung von CSU und Freie Wähler bisher nicht geschafft es gesetzlich so zu regeln, dass diese auch zwingend eingehalten werden müssen. Das ist grob fahrlässig und fällt uns nun auf die Füße“, kritisiert der Kommunalpolitiker. „Die Schutzabstände ließen sich im Nürnberger Süden definitiv nicht einhalten.“

Sorge hat die SPD auch um die schützenswerten Wässerwiesen, eine historische Form der Grünlandbewirtschaftung, die ins immaterielle Kulturerbe aufgenommen worden sind. Diese Kulturlandschaft dürfe nicht zerstört werden, weshalb auch eine Erdverkabelung ausscheide.

Die SPD drängt darauf, dass die Stadt Nürnberg in den nun anstehenden Verfahren noch einmal alle fachlichen Argumente gegen den präferierten Trassenverlauf vorbringt und alle Rechtsmittel ausschöpft. Kritik kommt auch vom neuen SPD-Bundestagskandidaten Thomas Grämmer, der auf ein transparentes Verfahren zur Trassenfindung drängt. „Die Bürgerinnen und Bürger müssen nachvollziehen können, welche Kriterien und Argumente in dem Verfahren angelegt und Berücksichtigung gefunden haben. Nur das schafft Akzeptanz“, betont der Sozialdemokrat. „Diesen Standards genügt das derzeitige Verfahren aber nicht ansatzweise.“